Siedlungsränder

Der Begriff Siedlungsrand wird oft mit einem sehr dichten Stadtgewebe in Verbindung gebracht. Er erweist sich dennoch als sinnvoll in der ländlichen Gegend, wo die Nutzung der Dorfränder zur zentralen Herausforderung wird. Das Potential dieser Dorfrandzonen ist gross. Hergerichtet und aufgewertet bieten sie der Bevölkerung neuen öffentlichen Raum und gefestigte Landschaftsstrukturen.

Der Naturpark Chasseral entwickelt dieses Projekt seit 2015 in enger Zusammenarbeit mit der Gemeinde Val-de-Ruz. Das Projekt erlaubt die Ausarbeitung eines vernünftigen Ansatzes, welcher das neue Raumplanungsgesetz (RPG) respektiert und muss im Ortsplan angegeben werden.

Baumalleen, Verjüngung von Obstgärten, Integration von landwirtschaftlichen Gebäuden: Das Projekt Siedlungsränder in Val-de-Ruz beinhaltet vielfältige Interventionen, wovon die drei folgenden den Schwerpunkt bilden:

  1. Orte für Begegnungen und Entdeckungen. Sie dienen der Kontaktherstellung zwischen potenziellen Nutzern des « Siedlungsrandes » und Land- sowie Forstwirten, welche diese Zonen meistens verwalten.
  2. Übergangsgebiete zwischen Dörfern und Landwirtschaftszone. Sie dienen dazu den Trennungseffekt an der Schnittstelle zwischen den beiden Zonen abzuschwächen. Indem die typischen Landschaftsstrukturen in diesem Raum überarbeitet werden, wird der landschaftliche Wert zurückgewonnen. Es entsteht ein optisch weicher Übergang zwischen den Zonen.
  3. Die Verbindungen zwischen Dörfern und Freizeiteinrichtungen. Sie ermöglichen eine bessere Erreichbarkeit der « Siedlungsränder » Es handelt sich dabei um Bestandteile der Verflechtung von Bauzone und Landwirtschaftszone.

Die Ziele des Projekts:

  • Verbesserung des Lebensumfelds der Bevölkerung durch Begegnungszonen
  • Bereicherung und Aufwertung des Landschaftsbildes an Stadträndern durch die Verjüngung von Obstgärten und Alleen
  • Entwicklung eines förderlichen Umfelds für Tiere und Pflanzen
  • Stärkung der Zusammengehörigkeit der Gemeinde durch traditionelle Landschaftselemente
  • Möglichkeit für die Bevölkerung sich in die Landschaftspflege einzubringen

Aktuell sind zwei Ortschaften im Val-de-Ruz von diesem Projekt betroffen, Cernier-Chézard und Le Pâquier.

  • In Cernier-Chézard richtet sich das Augenmerk vor allem auf die Unterstützung bei der Erhaltung der vorhandenen Obstgärten, die landschaftliche Integration von Bauernhöfen, Landwirtschafts- sowie Industrielager durch angepasste Baumstrukturen, die Förderung einer differenzierten Verwaltung von Grünflächen in Gewerbezonen und die Wiederherstellung von Baumalleen.
  • In Le Pâquier zielen die Massnahmen auf die Erhaltung von vorhandenen Obstgärten und die Schaffung von neuen Obstgärten, die Wiederherstellung von Trockensteinmauern und die landschaftliche Integration von Landwirtschaftslagern durch angepasste Baumstrukturen.

Ihre Kontaktperson: Géraldine Guesdon-Annan, +41 (0)32 942 39 49